Giftstachel, Reißzähne oder Hörner, damit sind die gefährlichsten Tiere der Welt doch bestimmt ausgestattet, oder? Nicht unbedingt! Wir verraten euch, vor welchen Tieren ihr wirklich Angst haben solltet – die Antwort könnte euch überraschen.
Hai, Grizzlybär, Tiger oder Python, wenn es um gefährliche Tiere geht, fallen einem diese Vertreter zuerst ein. Doch tödlich heißt nicht unbedingt groß, das können wir vorweg schon einmal festhalten. Denn die Gefahr lauert in allen Formen und Größen. Und nicht alle »bösen« Arten sind uns bekannt.
Hier kommt die Liste der 14 gefährlichsten Tiere der Welt – und wo ihr ihnen begegnen könnt.
14. Das Nilpferd
Behäbig und irgendwie tapsig und trottelig sehen sie aus, die Flusspferde. Doch Nilpferde gelten als das gefährlichste Säugetier Afrikas. Sie sind territorial, unberechenbar und ihr sehr breites Maul ist mit 44 Zähnen ausgestattet. Diese wiederum sind scharf und stark genug, um tödlichen Schaden anzurichten. Wenn in ihr Revier eingegriffen wird – sei es durch ein Krokodil, ein anderes Flusspferd oder ein Boot voller Touristen – verteidigen sie ihren Platz äußerst aggressiv. Wenn Nilpferde angreifen, tun sie dies mit Eckzähnen, die fast einen Meter lang sind und den hundertfachen Beißdruck eines Menschen haben, doppelt so viel wie ein Löwe. Als ob das nicht schon Grund genug wäre sich von ihnen fernzuhalten, schwitzen Flusspferde zudem eine rote Flüssigkeit, die wie Blut aussieht und ihnen den Titel als metallischstes Tier des Planeten sichert. Ein Wunder der Natur.
Hier leben sie
Der natürliche Lebensraum sind die Flüsse und Seen in Afrika südlich der Sahara, sie sind aber auch in Kolumbien anzutreffen.
13. Würfelqualle
Diese durchsichtigen, fast unsichtbaren wirbellosen Tiere werden von der National Oceanic and Atmospheric Administration als das giftigste Meerestier der Welt benannt. Sie schwimmen sehr langsam mit Geschwindigkeiten von bis zu acht Kilometern pro Stunde etwa durch den Indopazifik. Ihr namensgebender würfelförmiger Rahmen enthält bis zu 15 Tentakel, die bis zu drei Meter lang werden können. Außerdem besitzen sie Tausende von Stachelzellen, die Giftstoffe enthalten, die gleichzeitig das Herz, das Nervensystem und die Hautzellen angreifen. Es gibt zwar Gegengifte, aber das Gift ist so stark, dass viele menschliche Opfer einen Schock erleiden und ertrinken oder an Herzversagen sterben, bevor sie das rettende Ufer erreichen. Diejenigen, die das Glück haben es ins Krankenhaus zu schaffen und ein Gegenmittel zu erhalten, haben manchmal noch wochenlang erhebliche Schmerzen und tragen oft hässliche Narben davon.
Hier leben sie
Die meisten Arten leben in den tropischen und subtropischen Gewässern von Indik, Pazifik und Atlantik. Nur wenige Arten dringen auch in gemäßigte Breiten vor.
12. Kegelschnecke
An der Küsten warmer, tropischer Gewässer, in der Nähe von Korallenriffen und Felsformationen, sind diese wunderschönen Kreaturen zu finden. Man erkennt sie sofort an ihren braun-weiß marmorierten Häuschen. Aber bloß nicht berühren! Die Schnecken sind zwar nur vier bis sechs Zentimeter lang, aber ihre versteckten, harpunenartigen »Zähne« enthalten ein komplexes Gift, das als Conotoxin bekannt ist und sie zu einer der giftigsten Schneckenarten macht (ja, es gibt noch andere giftige Schnecken). Nur eine Handvoll Menschen wurde je gestochen, aber leider gibt es kein Gegengift. Das Gift unterbindet die Kommunikation zwischen den Nervenzellen, so dass innerhalb weniger Augenblicke eine Lähmung hervorgerufen wird.
Hier leben sie
Kegelschnecken leben in den Gewässern um die karibischen Inseln, Hawaii und Indonesien.
11. Schrecklicher Pfeilgiftfrosch
Pfeilgiftfrösche sind eine große, vielfältige Gruppe farbenfroher Frösche, von denen nur eine Handvoll Arten für den Menschen besonders gefährlich sind. Der tödlichste Genosse ist der Goldene Pfeilgiftfrosch. Er lebt in den kleinen Regenwäldern entlang der kolumbianischen Pazifikküste und wird bis zu zwei Zentimeter groß, also in etwa so groß wie eine Büroklammer. Sein Gift, Batrachotoxin genannt, ist so stark, dass ein einziger Frosch zehn erwachsene Männer töten könnte. Nur zwei Mikrogramm – also ungefähr die Menge, die auf den Kopf einer Stecknadel passt – reichen aus, um einen einzelnen Menschen zu töten. Was die Amphibie besonders gefährlich macht ist die Tatsache, dass sich ihre Giftdrüsen unter der Haut befinden, also eine bloße Berührung problematisch ist. Kein Wunder, dass das indigene Volk der Emberá seit Jahrhunderten die Spitzen ihrer Jagdpfeile mit dem Gift des Frosches versieht. Leider hat die Abholzung der Wälder dazu geführt, dass der Frosch auf der Liste der gefährdeten Arten steht.
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Sie hüpfen gerne auf Bäumen, am liebsten im Regenwald Kolumbiens.
10. Kaffernbüffel
Der Afrikanische Büffel, von dem es in freier Wildbahn etwa 900.000 Exemplare gibt, ist eigentlich eine friedfertige Art – wenn man ihn in Ruhe lässt. Er lebt in großen Herden, die in den frühen Morgen- und späten Nachmittagsstunden grasen oder sich an Wasserstellen versammeln. Wenn jedoch ein einzelnes Tier (oder sein Kalb) bedroht oder verwundet wird, wird der Büffel auch mal cholerisch. Diese Ungetüme, die bis zu einem Meter groß werden und fast eine Tonne wiegen können, umkreisen ihre Beute und pirschen sich an, bevor sie mit einer Geschwindigkeit von über 50 Kilometern pro Stunde angreifen. Bekannt sind die Kaffernbüffel dafür, dass sie auch hartnäckig im Angriffsmodus bleiben, wenn sie verletzt sind. Ach ja, sie zögern auch nicht, fahrende Fahrzeuge anzugreifen. Verständlich, dass man sich mit diesen Hörnern nicht anlegen möchte.
Hier leben sie
In allen afrikanischen Ländern südlich der Sahara.
9. Gemeine Sandrasselotter
Viele Schlangenarten verfügen über genügend Gift, um einen Menschen zu töten. Aber nicht alle sind so vielseitig wie dieses Exemplar. Gemeine Sandrasselottern leben in einigen der dicht besiedelten Gebiete der Welt. Meist bleiben sie jedoch unauffällig, da sie ihre natürliche Tarnung nutzen, um sich in die trockene Umgebung einzufügen. Da sie in der Regel nachts aktiv sind, ist es am besten, auf ihr abwehrendes Zischgeräusch zu achten. Das entsteht übrigens durch die Windungen der Schlange und den dadurch aneinander reibenden Schuppen. Selbst nach einer Warnung bleibt die Viper äußerst aggressiv, wobei jeder Biss mehr als die doppelte tödliche Dosis enthält. Glücklicherweise gibt es ein wirksames Gegengift.
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Sie schlängeln sich durch den Nahen Osten, Zentralasien und den gesamten indischen Subkontinent.
8. Kugelfisch
Kugelfische sind in Japan eine Delikatesse. Aber die Annahme, sie seien deshalb nicht gefährlich, ist ein Trugschluss. Auch wenn die Japaner sie als Nigiri auch gerne roh essen. Der Kugelfisch ist in den tropischen Meeren rund um den Globus zu finden. Er ist zwar nur das zweitgiftigste Wirbeltier der Welt nach dem Pfeilgiftfrosch, aber wohl noch gefährlicher. Denn das Nervengift des Kugelfisches (Tetrodotoxin) befindet sich in der Haut, dem Muskelgewebe, der Leber, den Nieren und den Keimdrüsen. Die Zubereitung für den Verzehr muss also dringend geübt und präzise ausgeführt werden. Dennoch kommt es jedes Jahr mehrmals zu versehentlichen Todesfällen. Das Gift ist bis zu 1.200-mal giftiger als Zyanid und kann zur Betäubung von Zunge und Lippen, zu Schwindel, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen, Atemnot, Muskellähmung und, wenn es nicht behandelt wird, zum Tod führen.
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Kugelfische sind in Japan, China und auf den Philippinen zu finden.
7. Inland-Taipan
Die gute Nachricht zuerst: Inland-Taipan-Schlangen (von den australischen Aborigines Dandarabilla genannt) sind zurückgezogene, gutmütige Schlangen, die niemals ohne Grund aggressiv gegenüber Menschen werden. Die schlechte Nachricht: der Versuch sie anzufassen kann sehr böse enden. Denn sie sind gut gerüstet für eine effektive Verteidigung. Ihr Gift gilt als das giftigste aller Schlangen. Und haben wir schon erwähnt, dass sie sich speziell dazu entwickelt haben, Säugetiere zu erlegen? Ein einziger Biss kann 100 erwachsene Menschen töten und führt zu Organversagen, Krämpfen und Lähmungen, bis der Tod eintritt. Beruhigend: Es kommt nur sehr selten zu einem tödlichen Zusammentreffen.
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Inland-Taipane sind in den halbtrockenen Regionen Zentralostaustraliens beheimatet.
6. Brasilianische Wanderspinne
Wenn die Größe dieser Spinne nicht ausreicht, um einen plötzlichen Herzinfarkt auszulösen – sie kann fünf bis sieben Zentimeter lang werden – dann wird ihr hochgiftiger Biss das ungewollte Meeting beenden. Viele Spinnen haben Reißzähne voller Gift, beißen Menschen jedoch nicht. Die brasilianische Wanderspinne aber beißt zu. Schlimmer noch: Diese Spinne macht ihrem Namen alle Ehre und wandert in dicht besiedelte Gebiete, wo sie an dunklen, gemütlichen Plätzen Schutz sucht, etwa in Schuhen, Kleidern, Holzstapeln, Autos und an anderen Orten, in die Menschen ihre Hände stecken können. Der Tod des Menschen kann innerhalb von zwei bis sechs Stunden nach einem Biss eintreten, meist als Folge von Lungenversagen. Folgen eines Bisses können aber auch Fieber, Erbrechen und Lähmungen sein. Bisse von brasilianischen Wanderspinnen sind selten. Dennoch: In der Region immer schön die Augen aufhalten.
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Die brasilianische Wanderspinne ist weit über ihr Heimatland hinaus verbreitet und wandert durch die tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas.
5. Steinfisch
Der giftigste bekannte Fisch ist leicht zu übersehen – und das ist Absicht. Steinfische sind nach ihrer optischen Ähnlichkeit mit Felsen benannt. Sie hocken ganz still und fügen sich in den Meeresboden ein, wo ein ahnungsloser Fuß leicht auf ihre Rückenflossen treten kann, die mit starken Nervengiften zum Angriff bereit sind. Diejenigen, die das Pech haben auf den Fisch zu treten, machen dies meist auch sehr kräftig. Und je höher der Druck, desto mehr Gift tritt aus. Das Gift des Steinfisches kann innerhalb einer Stunde tödlich sein, daher müssen die Opfer sofort ein Gegengift einnehmen und in der Zwischenzeit über 45 Grad Celsius heißes Wasser auftragen, um das Gift zu denaturieren. Viel einfacher ist es, darauf zu achten, wo man hintritt.
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Die Küsten des Indopazifiks, das Rote Meer und das Great Barrier Reef bieten diesen giftigen und unglaublich hässlichen Meeresbewohnern Schutz.
4. Salzwasserkrokodil
Floridas Alligatoren mögen furchteinflößend sein. Doch sie sind harmlos, verglichen mit ihrem Cousin, dem furchterregenden Krokodil. Denn das ist im Vergleich zum Alligator kurzatmiger, leicht reizbar und aggressiv gegenüber allem, was seinen Weg kreuzt. Von allen Arten auf der Welt ist das Salzwasserkrokodil die größte und auch gefährlichste Art. Diese wilden Killer können bis zu sieben Meter lang werden, wiegen mehr als eine Tonne und töten jedes Jahr Hunderte von Menschen. Ehrlich. Insgesamt sind Krokodile für mehr Todesfälle pro Jahr verantwortlich als Haie. Salzwasserkrokodile sind besonders gefährlich, da sie sowohl im Salz- als auch im Süßwasser (ja, der Name ist verwirrend) hervorragend schwimmen und mit einem kräftigen Biss schnell zuschlagen können. Es heißt also: Bitte nicht überall schwimmen gehen! Erst gucken, dann planschen.
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Salzwasserkrokodile kommen im Indopazifik vor, von Indien über Vietnam bis zum nördlichen Australien.
3. Tsetsefliege
Die Tsetsefliege, die oft als die gefährlichste Fliege der Welt angesehen wird, ist ein kleines Insekt, das zwischen acht und 17 Millimeter groß ist, also etwa so groß wie eine durchschnittliche Stubenfliege. Sie ist in Afrika südlich der Sahara weit verbreitet, insbesondere in den Ländern im Zentrum des Kontinents. Die Fliegen sind ekelhafte, blutsaugende Insekten, die sich in der Regel während der warmen Tagesstunden ernähren. Ihr wahrer Schrecken liegt aber in den von ihnen verbreiteten Protozoen-Parasiten, den so genannten Trypanosomen. Diese mikroskopisch kleinen Krankheitserreger sind der Erreger der Afrikanischen Schlafkrankheit, die durch neurologische und meningoenzephalitische Symptome gekennzeichnet ist. Dazu zählen Verhaltensänderungen, Koordinationsschwierigkeiten und – wonach die Krankheit benannt ist – Störungen des Schlafzyklus.
Unbehandelt kann die Schlafkrankheit tödlich sein. Es gibt keine Impfstoffe oder Medikamente zur Vorbeugung einer Infektion, aber einige Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Kleidung in neutralen Farben kann schützen (die Tsetsefliege wird von hellen und dunklen Farben angezogen, insbesondere Blau findet die Fliege super.) Auch die Verwendung von Insektenschutzmittel auf Körper und Kleidung ist empfehlenswert.
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Tsetsefliegen schwirren im Sudan, in der Demokratischen Republik Kongo und in Angola herum.
2. Blaugeringelte Kraken
Sie haben die Größe eines Golfballs und sind treffend nach ihren atemberaubenden blau schillernden Ringen benannt. Der Blaugeringelte Krake ist sanftmütig und greift nur an, wenn er sich bedroht fühlt. Sein Nervengift ist 1.000-mal stärker als Zyanid und es gibt kein bekanntes Gegenmittel dagegen. Es bliebe aber auch nicht genug Zeit, um es zu verabreichen, bevor der Tod eintritt. Der Biss ist so schmerzlos, dass man ihn vielleicht nicht einmal spürt (was es noch bemerkenswerter macht, wie oft Menschen Fotos und Videos mit Kraken in der Hand teilen). Die Berührung eines Kraken kann für den Menschen ohne Folgen sein, doch die Erfahrung, angefasst zu werden, erschöpft die Energie eines Blaugeringelten Kraken.
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Blaugeringelte Kraken leben im Pazifik rund um Australien und Japan.
1. Stechmücke
Mit einer Größe von nur drei Millimetern ist die gemeine Stechmücke noch kleiner als die Tsetsefliege. Die Stechmücke ist nach unserem Ranking das gefährlichste Tier der Welt. Der Grund für die Top-Platzierung ist die schiere Zahl der Todesfälle, die jedes Jahr durch verschiedene Krankheitserreger verursacht werden, die mehrere Mückenarten (von weltweit mehr als 3.000) auf den Menschen übertragen. Einige der lästigen Insekten – vor allem aus den Gattungen Aedes, Anopheles und Culex (Gemeine Stechmücke) – sind die Hauptüberträger von Krankheiten wie Malaria, Chikungunya, Enzephalitis, Elefantiasis, Gelbfieber, Dengue-Fieber, West-Nil-Virus und Zika-Virus, die zusammen schätzungsweise 700 Millionen Menschen befallen und jedes Jahr etwa 725.000 Menschen töten.
Wie die Weltgesundheitsorganisation feststellt, ist derzeit mehr als die Hälfte der menschlichen Bevölkerung durch von Mücken übertragene Krankheiten gefährdet. Die Plagegeister werden von unserer Körpertemperatur und dem CO2 in unsrer Atemluft angezogen. Die besten Insektenschutzmittel zur Vorbeugung einer Infektion sind die mit einem hohen Gehalt an Wirkstoffen wie DEET und Picaridin.
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In allen Regionen der Erde mit Ausnahme der Antarktis gibt es Stechmücken.
Author: Jamie Morris
Last Updated: 1703825403
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